Durch Simulationen ist es möglich, potenzielle reale Situationen in einer digitalen Welt zu erleben. Im angestrebten Hauptprojekt soll eine Software zur interaktiven Börsenhandelssimulation erstellt werden. Mittels einer Anschubfinanzierung wird eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Die Software soll den Handel einer begrenzten Menge an fiktiven Wertpapieren (z.B. 5 Aktien) über einen kurzen Zeitraum (z.B. 45 Minuten) simulieren. Teilnehmer der Simulation sollen jeweils an einem eigenen Computer ihre virtuellen Kauf- und Verkaufsaufträge geben können. Auf Basis dieser Aufträge ergibt sich über Angebot und Nachfrage der Marktwert (Börsenpreis) jeder Aktie. Abweichend vom Marktwert besitzt jedes Unternehmen zusätzlich einen tatsächlichen Wert. Die Simulationsteilnehmer (ggf. nur ein Teil von ihnen) erhalten während der Simulation Informationen, welche auf eine positive bzw. negative Änderung des Wertes hindeuten. Am Ende der Laufzeit soll für Aktionäre eine Ausschüttung in Höhe des Wertes erfolgen. Während der Simulation soll jeder Handelsteilnehmer auf seinem Computer die relevanten Informationen sehen können, zudem sollen diese zu Demonstrationszwecken auf einem Beobachtungs-Computer ausgegeben werden. Jegliche Aktion soll protokolliert werden, so dass am Ende der Handelszeit eine Auswertung über die getätigten Käufe/Verkäufe/Handelszeitpunkte sowie ggf. rationale/irrationale Entscheidungen möglich ist.

Die Teilnehmer an der Simulation erwerben einerseits Kompetenzen zur Funktionsweise und Preisbildung an der Börse. Andererseits erleben Sie, dass durch Spekulationsblasen und verzögerte bzw. mangelhafte Informationsverarbeitung Abweichungen zwischen Börsenpreis und tatsächlichem Wert entstehen können. Die Erkenntnisse des Projektes erlauben weiterführende empirische Forschungstätigkeit zur Ermittlung von wirtschaftswissenschaftlichen Abläufen.