Open Access
- false
Die Corona-Krise rückte nicht nur die Systemrelevanz der Pflegeberufe in das Bewusstsein der Öffentlichkeit, sondern auch die hohen Arbeitsbelastungen, die mit der Berufsausübung einhergehen. Die Ergebnisse einer aktuellen Befragung zur Belastungs- und Beanspruchungssituation in der Pflegebranche weisen darauf hin, dass trotz vieler Bemühungen und zahlreicher gesellschaftspolitischer Debatten sowohl die psychische Belastung als auch die assoziierten gesundheitlichen Auswirkungen unverändert prekär ausgeprägt sind (vgl. DGB-Index Gute Arbeit, 2018; Flaspöler & Neitzner, 2018). So wurden pflegesektorenübergreifend bei über der Hälfte (58 %) der untersuchten psychischen Belastungsmerkmale kritische Ausprägungen festgestellt, die mit ausgesagten Fehlbeanspruchungsfolgen der Beschäftigten einhergingen. Im Vergleich der Pflegesektoren zeigten sich in den Bereichen der Akutpflege und der stationären Langzeitpflege höhere psychische Fehlbelastungen und -beanspruchungen als in der ambulanten Langzeitpflege. Eine Reduktion der Fehlbelastungen im Pflegesektor ist dringend geboten.