Ziel der Projektpartner ist die Entwicklung eines freistehenden, individualisierbaren, ferrometallfreien und teilbeweglichen Biofideldummys (explizit der unteren Körperhälfte mit Becken, Hüfte, Oberschenkel, Unterschenkel und Fuß inkl. Sehnen und Muskelpaaren) für Fußgänger-Auto-Frontal-Crashuntersuchungen. Die mit der neuen Untleibskonstruktion ausgerüstete neue Generation Biofideldummys soll eine Alternative zu bestehenden Dummys sein und eine verbesserte Unfalls- und Verletzungsanalyse erlauben, um die Autos der Zukunft auch für Fußgänger im städtischen Umfeld sicherer zu machen. Der neue Biofideldummy soll die Nachstellung verschiedener Unfallszenarien mit einem freistehenden Dummy verschiedener Körpertypen (bezogen auf Geschlecht, Körperbau, Fett- und Muskelanteil) erlauben. Durch die ferro-metallfreie Konstruktion soll zudem eine bessere Verletzungsanalyse durch die erstmalige Möglichkeit der nicht-invasiven Untersuchung bspw. mittels Computertomographie (CT) durchführbar sein.

Der innovative Ansatz im Gesamtprojekt zur Entwicklung des freistehenden, individualisierba-ren, metallarmen und teilbeweglichen Biofideldummys soll darin bestehen, die gesamte Becken- und Hüftkonstruktion mittels synthetischen Muskels, adaptiver Muskelansatzpunkt und Silikon 3D-Direktdruck als menschengetreues System zu entwickeln. Die freistehende/ ge-hende Bewegung soll durch den Einsatz von synthetischen, antagonistischen Muskelersatz-paaren realisiert werden, wobei die Muskeln individuell unter Spannung gebracht werden, damit der Dummy eine realistische aufrechte Haltung ohne externe Stützkonstruktion (Galgen oder Brücke) einnehmen kann. Nach dem Primärkontakt mit dem PKW soll es zudem mittels einer gesteuerten Quick release Funktion an den Spannern der synthetischen Muskelersatz-paaren möglich sein, eine realistische Flugphase sowie einen realistischen Sekundärkontakt durch eine Relaxation der Muskelspannung darzustellen. Durch Zuhilfenahme von Simulationen und einer biomechanischen, ferrometallfreien Konstruktion sollen artefaktfreie, nichtinvasive Schadenbegutachtungen mittels CT (bzw. Röntgen) an der biofidelen Hüftkonstruktion möglich sein. Nicht zuletzt durch den erstmaligen Silikon-3D-Direktdruck unter Zuhilfenahme unterschiedlicher Infillmethoden können spezielle Weichteilsegmente mit unterschiedlichen Festigkeiten (Shoregraden) für unterschiedliche Körpertypen individuell erstellt und erstmals aussagekräftige Crashuntersuchungen für ein breites Abbild der Bevölkerung durchgeführt werden.