Akronym
- EIPrA
Im Bereich der Arbeits-, Kommunal- und Sonderfahrzeugtechnik finden zum aktuellen Zeitpunkt als Hauptantriebs- und Energiequelle hauptsächlich Verbrennungsmotoren und Hydrauliksysteme ihren Einsatz. Die EU Richtlinie – „Clean Vehicle Directive“ stellt für die Kommunaltechnik, wegen des Einsatzes in menschen-dominierenden Arealen, eine besondere Herausforderung dar. In Deutschland wird diese Richtlinie durch das Gesetz über die Beschaffung sauberer Straßenfahrzeuge (SaubFahrzeugBeschG) umgesetzt. Die im SaubFahrzeugBeschG benannten Reinigungs- und Straßenpflegefahrzeuge (allgemein "Kommunalfahrzeuge") mit dem Schwerpunkt der Arbeitsverrichtung sind aktuell noch ausgeschlossen. Durch einen engen Kontakt mit Kommunen ist jedoch bekannt, dass bereits jetzt Anstrengungen unternommen werden, die Fahrzeugflotte zukunftssicher auf E-Mobilität auszurichten, da seitens des Gesetzgebers zu erwarten ist, dass der Geltungsbereich auf weitere Fahrzeuganwendungen, also "Kommunalfahrzeuge" im Allgemeinen ausgeweitet wird.
Das Projektvorhaben "ElPrA" adressiert dabei nicht nur das Erfordernis "sauberer Straßenfahrzeuge", sondern bietet Lösungen für weitere Aspekte der kommunalen Bewirtschaftung, welche sich im Wandel befinden. Die Verwendung von moderner Arbeitsgerätetechnik begegnet 5 grundlegenden, vorherrschenden Problemschwerpunkten und Defiziten im Anwendungsbereich der Kommunal- und Sonderfahrzeugtechnik:
(a) Komplexität der Arbeitsmaschinen steigt stetig,
(b) Fachkräftemangel / Personalmangel auf dem Arbeitsmarkt,
(c) Qualifizierungsgrad der Bediener nimmt kontinuierlich ab,
(d) Komplexität des Verkehrsumfeldes nimmt zu (mehr Verkehrsschilder / Ampeln / Fahrzeuge) und
(e) Stetige Forderung nach finanzieller Einsparung seitens der Anwender und Kommunen (z.B. Reduzierung von Streugut im Winterdienst).
Diesen Defiziten kann durch ein neuartiges, autonomes Arbeitsassistenzsystem, welches die Parametrierung und Steuerung des Arbeitsgerätes und des Antriebs übernehmen kann, begegnet werden. Bisher sind keine serienreifen, kompaktbauenden, elektrischen Antriebsachsen, (für weiteren Bauraum zur Integration von Energiespeicher, Arbeits-/Gerätetechnik …) im Arbeitsfahrzeugbereich bis 7,5 t mit einer sehr hohen Präzision (speziell für kleine Geschwindigkeiten) am Markt verfügbar. Im Markt stehen ebenfalls gegenwärtig keine Arbeitsassistenzsysteme für Arbeitsanwendungen im öffentlichen Straßenverkehr zur Verfügung. Mit Hilfe des neuartigen, autonomen Arbeitsgeräteassistenten soll eine deutliche Entlastung des Bedieners erreicht werden. Dieser besteht aus einer elektrischen Präzisionsachse, einem Umfelderfassungssystem und einer intelligenten Universalschnittstelle zwischen Arbeitsgerät und Präzisionsachse. Im Ergebnis können die Qualifizierungsanforderungen an das Bedienpersonal und gleichzeitig erhebliche Kosten gesenkt werden. Der Energieverbrauch des Grundfahrzeuges in Verbindung mit der Arbeitsfunktion wird optimiert bzw. reduziert und die Arbeitsgeschwindigkeit und -qualität folglich gesteigert.
Das Projektvorhaben "ElPrA" symbolisiert somit den richtigen Schritt in Richtung Planungssicherheit für die kommunale Bewirtschaftung und sichert die wesentlichen Anwendungsbereiche ab, indem die aktuell vorherrschenden Problemschwerpunkte zielgerichtet verbessert werden. Die volle Wirkung des Projektvorhabens entfaltet sich durch ein nachgelagertes Industrialisierungsprojekt, um die Technologie alltagstauglich zu qualifizieren und ökonomisch zu betreiben.