Das Hühnerei ist das einzige Nahrungsmittel tierischen Ursprungs, das in der Transportverpackung (Schale) erzeugt wird. Die Eizusammensetzung ändert sich mit dem Alter der Hennen. Die Eigewichte und der Dotteranteil nehmen zu, während der Schalenanteil abnimmt. Damit wird eine bruchanfälligere „Verpackung“ produziert. Die Bruchfestigkeit ist ein bedeutendes Qualitätsmerkmal des Eies, weil diese maßgeblich über den wirtschaftlichen Erfolg der Eierproduktion mitentscheidet. Besonders im letzten Viertel einer Legeperiode der Hühner aber auch in Stresssituationen z.B. Hitze, kommt es verstärkt zu Dünnschaligkeit mit entsprechend großen wirtschaftlichen Verlusten. Da am Markt zunehmender Bedarf an großen Eiern besteht, gehen immer mehr Betriebe dazu über, die Legehennen nach der Mauser eine zweite Legeperiodezu nutzen. Dort verschärft sich allerdings das Problem der Schalenstabilität noch, da die Resorptionsfähigkeit für Kalzium mit zunehmendem Alter der Tiere abnimmt. In der Praxis wird mit unterschiedlichem Erfolg versucht durch erhöhte Zufuhr von anorganischem Kalzium, z.B. Futterkalk, entgegenzuwirken. Dieses anorganische Kalzium hat den Nachteil der geringeren Bioverfügbarkeit und der Beeinträchtigung der Fütterungstechnik durch erhöhten Verschleiß. Durch neue technische Lösungen hat sich die Möglichkeit eröffnet, für den Organismus sehr schnell und sehr gut verfügbares Kalzium in Form organischer Verbindungen über das Tränkwasser zu verabreichen. Die Reinigung dieses Tränksystems arbeitet auf der Basis von Druckluft und erlaubt den Verzicht auf umweltrelevante chemischeReinigungsmittel wie Chlor oder Wasserstoffperoxyd. Weiterhin werden Wasser gespart und Fehldosierungen, die bei der herkömmlichen Applizierung von anorganischem Kalzium immer wieder auftreten, vermieden. Deshalb wurden im Projekt die Wirkung einer zusätzlichen Applikation von organischem Kalzium auf Legehennen in der 1. und 2. Legeperiode im Vergleich zu Hennen ohne die zusätzliche Kalziumgabe anhand zahlreicher Produktions- und Eiqualitätsmerkmale und die Wirkung und Stabilität der genannten Druckluft-Impulsspülung in derPraxis geprüft. Ergänzt wurden die Untersuchungen zur Wirkung des zusätzlichen organischen Kalziums mit einem 8-wöchigen Versuch unter Stationsbedingungen auf Eiqualitätsmerkmale und die Knochenstabilität von Legehennen in der 2.Legeperiode. Bei der Bruchfestigkeit zeigte sich in der 1.Legeperiode bei der Feldprüfung eine Tendenz zu einer leichten Überlegenheit der Versuchsgruppe (mit zusätzlichem organischem Kalzium) am Ende der Legeperiode in allen drei Gewichtsklassen. In der 2. Legeperiode besteht lediglich bei den L-Eiern eine sichtbare stabile Überlegenheit in der Bruchfestigkeit über die gesamte Legeperiode. Während der Stationsprüfung war zu beobachten,dass besonders die großen Eier (Klasse XL) von der zusätzlichen Kalziumgabe profitierten. Der Einsatz der Druckluft-Impulsspülung hat sich bewährt. Der Versuch hat wertvolle Erkenntnisse zur Weiterentwicklung der Anlage gebracht.