Das Mikroklima ist ein Schlüsselfaktor, der die Eignung eines Habitats für die Etablierung, das Überleben und den Reproduktionserfolg von Pflanzen bestimmt, denn es ist die direkte physische Umgebung, die Organismen tatsächlich wahrnehmen. Obwohl es vom Wetter und damit vom Regionalklima beeinflusst wird, kann es durch Wechselwirkungen zwischen abiotischen (Topografie) und biotischen Faktoren (Vegetation) deutlich milder, aber auch rauer als das Regionalklima sein. Das Projekt befasst sich mit den biotischen Einflussgrößen auf das Mikroklima in Bergwiesen und untersucht wie die funktionelle Zusammensetzung der Vegetation (Bsp. Gräser, Kräuter) aber auch morphologische Änderungen auf Artebene durch Unterschiede in Beschattung und Transpiration das Mikroklima prägen und wie sich umgekehrt eine manipulierte Änderung der Vegetationszusammensetzung auf das Mikroklima und damit auf das Stressniveau der Pflanzen besonders bei Extremereignissen wie Trockenheit und Hitze auswirkt. Dafür analysieren wir an der HTW fitnessbezogene Eigenschaften der Vegetation im Gelände und unter kontrollierten Bedingungen entlang von Umweltgradienten, am Lehrstuhl für Pflanzenphysiologie (TU Dresden) stressbezogene physiologische Reaktionen wie Phytohormone und am Lehrstuhl für Meteorologie (TU Dresden) die Klimafaktoren innerhalb der Wiese in Relation zum lokalen Klima der Untersuchungsflächen. Mit den gewonnenen Erkenntnissen wollen wir eine Prognose über die Stabilität von Pflanzengemeinschaften im Hinblick auf den Klimawandel wagen.