Konkretes Ergebnis des Projektes ist ein Cloud-Dienst, der 3D-Punktwolken aus Videoinspektionen automatisch prozessiert. Der Webdienst übernimmt die Georeferenzierung des digitalen Bauwerksmodells, die Flug- bzw. terrestrische Aufnahmeplanung, die (sehr rechenintensive) Berechnung der 3D-Punktwolke aus Video-Frames, die geometrische Transformation der Punktwolke in das Bauwerkskoordinatensystem und die stochastische Qualitätsanalyse. So erschafft das neue System virtuelle Analyseräume für Fachleute. Diese Fachleute können zum Beispiel die 3D-Punktwolke, das texturierte Mesh oder Einzelbilder bauteilorientiert also in Verknüpfung mit dem digitalen Gebäudemodell untersuchen ohne vor Ort sein zu müssen! Die Punktwolke und die Bilder sind logisch mit dem Bauwerksmodell (digitaler Zwilling) verknüpft. So können große Mengen an Information zum aktuellen Zustand des Bauwerkes räumlich (Wo?) und semantisch (Was?) korreliert und integriert verwaltet werden.

Das Bauwesen beginnt derzeit erst, die Möglichkeiten der digitalen Datenverarbeitung zu nutzen, die über eine reine 3D-Visualisierung hinausgehen. Der Vermessung und Geoinformatik und ihrer digitalen Methoden kommen hierbei tragende Rollen zu, weil der digitale Zwilling der gebauten Umwelt nicht einfach „da“ ist, sondern aufwendig erstellt und fortgeführt werden muss. Der Schwerpunkt von VideoBIM besteht in der Fortführung (langfristigen Nutzung/Evolution) des digitalen Zwillings und der Informationsanreicherung durch das spezielle Messverfahren der Videogrammetrie.