Durch eine verstärkte Verknüpfung von Grenzflächen- und Mischphasenthermodynamik soll die thermodynamische Modellierung von Phasen- bzw. Adsorptionsgleichgewichten, auch auf der Grundlage experimenteller Daten, verbessert werden. Flüssige Mischungen aus mehreren Komponenten stellen in der industriellen Praxis in Trenn- und Reinigungsprozessen den Regelfall dar, können aber nicht in jedem Fall zuverlässig theoretisch beschrieben werden. Dies betrifft sowohl Flüssigkeit-Dampf- und Flüssigkeit-Flüssigkeit-Gleichgewichte als auch Adsorptionsgleichgewichte binärer und höherkomponentiger flüssiger Mischungen an porösen Festkörpern. Im Projekt sollen reale flüssige Mischungen aus assoziierenden und nicht-assoziierenden Komponenten, darunter auch wässrige Systeme mit umwelt-chemischer Relevanz, experimentell und theoretisch analysiert werden. Da der Aufwand zur experimentellen Bestimmung der Gleichgewichtsdaten flüssiger Mischungen beträchtlich ist, sind verlässliche Vorhersagen gefragt. Einerseits sollen bestehende Modelle zur Vorausberechnung von Phasengleichgewichten geprüft und verifiziert werden. Anderseits sollen die Modelle zur Vorhersage von Adsorptionsgleichgewichten, auch unter Nutzung verschiedener Ansätze wie des Absolut- und Exzessformalismus, weiterentwickelt und verbessert werden. Vor dem Hintergrund einer energieeffizienten Stofftrennung und -reinigung ist die beabsichtigte Arbeit im Bereich der thermodynamischen Grundlagenforschung angesiedelt.