Das Verbundforschungsvorhaben „Untersuchungen zur Holzzersetzung im Mineralboden sowie in und auf der Auflage von gekalkten und ungekalkten Waldböden“ kurz HolzDeko bietet eine günstige Basis die Wissenslücken zu füllen. Das Vorhaben ist in Brandenburg angesiedelt im Gebiet des nordostdeutschen Tieflandes. Gemeinsam werden die Zersetzungsraten von Holz auf und im Boden bestimmt aus verschiedenen Blickwinkeln (Bodenmilieu, Pilzzersetzung, makroskopische und mikroskopische Holzzersetzung, Analyse der organischen Substanz und Enzymaktivitäten /-kinetiken). Die Bewertung der Holzzersetzung soll daher auch eine Eignungsprüfung thermoanalytischer Analysen für die Erfassung des Bodenzustands beinhalten. Bekannte Indikatoren sind zu validieren, gegebenenfalls zu ergänzen und Beziehungen zu Steuerfaktoren des C-Umsatzes für frische Holzrückstände zu bewerten. Dabei sind Zusammenhänge zu physikalischen und chemischen Bodeneigenschaften, diverse Zustandsgrößen und Eigenschaften der Holzrückstände sowie unterschiedliche Temperatur, Feuchte, biologische Aktivität etc. einzubeziehen. Darüber hinaus geht es um eine thermogravimetrische Charakterisierung der Stadien des Holzabbaus in Böden. Dazu ist eine Gegenüberstellung mit mikromorphologischen und anderen Untersuchungen vorgesehen. Nachweisbare Zusammenhänge zur Streuauflage sollen das Verständnis von Steuerfaktoren des Holzumsatzes (vgl. TEICHERT, 2001) verbessern. Gleichzeitig sollen thermische Analysen als Grundlage einfacher, praxisnaher Prognosemöglichkeiten des Umsetzungsverhaltens von Holz in oder auf Böden bewertet werden. Dafür ist eine Kombination der thermogravimetrischen Analysen mit Inkubationsexperimenten zum Abbau von Holzrückständen unter Laborbedingungen vorgesehen. Eine Erfassung der mikrobiologische Abbaubarkeit über die CO2-Freisetzung soll Zusammenhänge zur thermischen Stabilität von Holzrückständen offenlegen und durch den Vergleich mit Ergebnissen anderer Methoden das Verständnis von Regelprozessen des Umsatzes von Holzrückständen verbessern.